Hintergründe, Quellen und Fakten zu den Artikeln in

VorOrt Nr. 69 - September 2019

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Klimaschutz - Wir machen das schon

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Zu den Methoden der Public Relations Abteilung der Metall- und Elektroindustrie

Was ist die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ?

Zur ersten Kampagne und Entstehung der INSM siehe auch VorOrt 35:
Mehr Markt - Weniger Staat: Wie Unternehmerverbände Meinung machen

Internetauftritt der INSM

Die 12 "Fakten" der INSM zum Klimaschutz

Faktencheck der 12 INSM-"Fakten" (Von Prof. Dr. Volker Quaschning, 17.07.2019)

Hans-Josef Fell über die Klima-Kampagne der INSM und Tina Ternus (Unterstützerin von Lobbycontrol, die aus ihrer Erfahrung mit bisherigen INSM-Kampagnen die wahrscheinliche weitere Entwicklung der Kampagne in 8 Phasen darstellt.

Tina Ternus: Etikettenschwindel der INSM - Heute ist es Klimaschutz

Am 18.1.2018 titelt die Tageszeitung Die Welt (ein Hauptorgan zur Verbreitung der INSM Positionen)
Klimaschutz kostet uns 2.300.000.000.000 Euro
und beruft sich im Artikel auf eine 300 Seiten starke Studie des Bundes der Industrie (BDI). Da erschrecken Bürgerinnen und Bürger natürlich sehr.

Als erstes könnte man sich natürlich fragen: Wer ist "uns"?
Liest man dann den Artikel, so erfährt man, dass es nicht 2,3 Billionen sondern 970 Mrd. sind, die laut DIW für die Einhaltung der im Pariser Abkommen eingangenen Verplichtung aufgebracht werden müssen. Das sind dann noch 32 Mrd. pro Jahr, weniger als der "Verteidigungs"haushalt.
Als nächstes sollte man darauf achten, was die Prämissen für die errechneten hohen Kosten sind und wer mit "uns" gemeint ist.
Ohne dies explizit zu sagen, gehen die Autor/innen der Studie davon aus, dass die Klimaziele durch Umstellung auf alternative Energieträger erfolgen bei fortbestehender wachstumsorientierter Produktion wie bisher. CO2 soll dort nicht vermieden oder verringert werden, sondern "entsorgt".

Sie gehen davon aus, dass weiter Zement in steigenden Mengen hergestellt und verbaut wird, gleich viel oder mehr Müll entsteht und das dabei tonnenweise anfallende CO2 in den Boden verpresst wird, was wiederum hohe Forschungs- entwicklungs- und Produktionskosten verursacht: "Der Versuch einer 95-prozentige CO2-Einsparung, wie ihn die Bundesregierung gegenüber den Vereinten Nationen zugesagt hat, würde zusätzlich erfordern, die CO2-Emissionen der Müllverbrennung, der Raffinerien, Stahl- und Zementwerke in unterirdischen Speichern einzulagern."

Eine weitere Annahme für die Erreichung der Klimaziele ist die Produktion von 26 Mio Elekrofahrzeugen mit der entsprechenden Ladeinfrastruktur, bis hin zum Bau von 4.000 Kilometern Oberleitungen auf Autobahnen für Elektro-Schwertransporter.
Solche Maßnahmen erzeugen tatsächlich hohe Kosten für die Allgemeinheit, bescheren den entsprechenden Industriezweigen saftige Profite.

Auch die industrielle Land- und Fleischwirtschaft soll sich weiter ausdehnen, dafür wird allen Ernstes davon ausgegangen, dass: "Landwirte wären gehalten, ihren Kühen „Methanpillen“ ins Futter zu mischen, um durch den geänderten Verdauungsprozess auch deren Treibhausgas-Emissionen zu verringern."

Weit weniger allerdings würde die Erreichung der Klimaziele - auch die Allgemeinheit und die Verbraucher/innen kosten, wenn die Umstellung auf erneuerbare Energien begleitet würde von weniger Energieverbrauch und der Unterlassung von klimaschädlichen Vorhaben und Projekten, sowie der Herstellung von Gütern, bei deren Produktion große Mengen CO2 oder Methan entstehen. Auch ein Ende der Überfluss- und Wegwerfproduktion kurzlebiger Güter wäre ein Beitrag zum Klimaschutz, der die Allgemeinheit nichts kostet, sondern viel Geld spart.

Sofortige Beendigung des Bahnrückbau-Projekts S21.
In einem Gutachten hat das Verkehrsberatungs-Büro Vieregg - Rößler die Treibhausgasemissionen des Projekts Stuttgart 21 errechnet. Ebenso, wieviel CO2 durch eine sofortige Beendigung eingespart werden kann.Und noch eine Menge Geld dazu (ca. 4,5 Mrd).

Zusammenfassung des Gutachtens "Treibhausgasemissionen von Stuttgart 21" (pdf)

Das ganze Gutachten: "Quantifizierung der Treibhausgasemissionen des Projekts Stuttgart 21

Kein weiterer Straßenbau
Statt endlich eine klimaschonende Verkehrswende weg vom Auto und hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrad zu vollziehen, verkündet der grüne Verkehrsminister stolz: "Straßenbau 2018 erneut auf Rekordniveau, Die Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg hat im Jahr 2018 für Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen laut vorläufigen Ergebnissen die Rekordsumme von rund 1,5 Milliarden Euro ausgegeben."

Mitteilung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg zu Ausgaben für Straßenbau 2018

Verlassen der Sackgasse Elektromobilität

Winfried Wolf in Kontext: Elektrisch in die Sackgasse.

Aktuelles Buch des Verkehrsexperten Winfried Wolf
(kleine Anm. zum Link: Man muss das Buch nicht bei Amazon kaufen. Dort befindet sich aber die ausführlichste Inhaltsangabe mit langen Textabschnitten zu den einzelnen Kapiteln der E-book Fassung.

Verzicht auf den Ausbau der Städte zu Smart-Cities mit 10 fachem Energieverbrauch
siehe VorOrt 68, Seite 3 - Geheimer zwei Milliarden-Deal mit der Telekom