VorOrt Nr. 40, März 2007
(Auflage 14 500)

Zeitung für das andere Vaihingen

 

 

Auch in Afrika wird Vaihingen/Möhringen bald ein Begriff sein
Vaihingen weltweit bekannt

Nur wenige Vaihinger sind sich wohl bewusst, wie bekannt ihr Wohnort auch in weit entfernten Teilen der Welt ist. Tatsächlich ist der große Bekanntheitsgrad auch nichts, auf das man stolz sein könnte. Vor allem in den Kriegsgebieten nämlich kennt man Vaihingen als den Ort, an dem vom USEUCOM aus die US-Kriegsverbrechen organsiert und befehligt werden. Der Nachschub für den aktuellen Krieg im Irak zum Beispiel, in dem seit 2005 über 200.000 Iraker durch Angriffe der Besatzungstruppen ihr Leben verloren.

Innerhalb des Irak sind nach Angaben des UNHCR 1,7 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Bloomberg School of Public Health und die John-Hopkins-Universität haben eine jüngst in der New York Times veröffentlichte Studie vorgelegt, wonach die Zahl der Menschen, die aufgrund der Invasion und deren Folgen über die normale Sterblichkeit hinaus zwischen März 2003 und Juli 2006 gestorben sind, hochgerechnet bei 650 000 Irakern liegt. In der Studie heißt es ferner, dass nach Abschluss der Invasion 31 % der Opfer durch Koalitionstruppen oder Luftangriffe getötet worden seien. Das Risiko eines gewaltsamen Todes liegt nach Angaben der John-Hopkins-Universität um das 58-fache höher als vor der Invasion. Auch mehr als 3.000 US-Soldaten haben in diesem Krieg inzwischen ihr Leben gelassen. Nachdem der Irak nun so von einer grausamen Diktatur befreit und mit US-Demokratie überzogen wurde, hat der oberste Kriegsverbrecher in Washington beschlossen, sich verstärkt um Afrika zu kümmern. Das Militär wurde angewiesen, ein eigenes Oberkommando für den afrikanischen Kontinent aufzubauen, um - so Bush - „auch den Menschen in Afrika Frieden und Sicherheit zu bringen und unsere gemeinsamen Ziele von Entwicklung, Gesundheit, Bildung, Demokratie und wirtschaftlichen Fortschritt in Afrika voranzutreiben”. Der gewachsenen geostrategische Bedeutung des afrikanischen Kontinents müsse, so Bushs Administration, auch militärisch Rechnung getragen werden. Hintergrund ist wohl der trotz langjähriger US-Militärpräsenz gestiegene Enfluss Chinas und europäischer Staaten, allen voran Deutschlands auf die Rohstoffe, Ölvorkommen und Märkte in Afrika. Das Hauptquartier für das „Africom” soll nun mit um 500 Militärs aufgestocktem Personal des Vaihinger EUCOM seinen Sitz zunächst in den Kelley Barracks in Möhringen erhalten, lies Bush wissen. Dass Vaihingen und Möhringen gerade auf diese Weise auch in Afrika bekannt werden, löst am Ort selbst keine besondere Begeisterung aus. Dass das USEUCOM auf seiner Westseite direkt in den neuen Vaihinger Friedhof übergeht, hat für diejenigen in Vaihingen, die die Anwesenheit ihrer kriegerischen Nachbarn nicht einfach verdrängen inzwischen schon Symbolcharakter.

 

Vaihinger Betriebe: Mit Ökostrom läuft es besser

Bereits seit 2001 bezieht der Vaihinger Bio-Laden Grünschnabel Ökostrom von den Elektrizitätswerken Schönau und die Gesellschafterinnen der GmbH bezeichnen dies als einen nicht nur umwelt- sondern auch unternehmenspolitisch nie bereuten Schritt. Vor einem Jahr hat Christa Mäule, Wirtin der Ruppmannschänke aus Verärgerung über die hohen und oft nicht nachvollziehbaren Stromrechnungen der EnBW zum Ökostromanbieter Lichtblick gewechselt. „Seither ist meine Stromrechnung bedeutend niedriger und ich genieße eine hervorragende Kundenbetreuung”, sagt sie.

 

Prima Klima
von Gerhard Wick

Ham se auch gehört: Klima-Report der UNO. Schlimme Sache das. Da muss jetzt aber wirklich mal was.
Obwohl, für uns hier in Europa ist das ja vielleicht gar nicht so schlecht: Immer schön warm, auch im Winter, bessere Ernten, endlich deutsche Bananen. Aber die machen da jetzt schon was. In allen Talk-Shows und sogar bei der Regierung und in BILD ist das jetzt Thema. Sollen jetzt neue Technologien entwickelt werden, damit man weiterhin aber etwas umweltverträglicher immer mehr Schrott produzieren kann. Vernünftiger wär‘s ja, wir würden weniger Rohstoffe und Energie verbrauchen. Eher haltbare als für schnellen Verschleiß konstruierte Produkte herstellen, nicht die Hälfte der produzierten Lebensmittel vernichten, keinen riesigen Energie- und Rohstoffverbrauch für Werbung und Verpackung nur wegen des Kampfes um Marktanteile. Ja, ich weiß schon, das geht nicht. Würde gleich das ganze Wirtschaftssystem zusammenbrechen. Andererseits, was will man mit einem System, das gleich zusammenbricht, wenn man sich mal vernünftig verhält.

 

Millionen für Militär und Krieg
Kriegsflughafen Leipzig

Auch wenn viele es nicht wahr haben wollen: Die BRD ist längst wieder Kriegsmacht. Jüngst wurde der Flughafen Leipzig zu einem internationalen Drehkreuz für Großwaffen- und Truppentransporte für weltweite Kampfeinsätze von NATO und EU ausgebaut.

300 Millionen Euro Steuergelder flossen bisher in den Ausbau des angeblich zivilen Frachtflughafens, der seit Anfang 2007 der ständigen Bereithaltung mehrerer Maschinen des russischen Typs Antonow 124-100 dient. Diese Kriegsmaschinen können bis zu 120 Tonnen schweres Gerät über große Entfernungen transportieren. Hauptsächliches Ziel ist Kabul, um eine steigende Zahl deutscher Panzer und anderer Großwaffen an die Kampffront zu verlegen. Hintergrund des Millionenprojekts ist die bereits im Jahr 2002 beim Prager NATO-Gipfel beschlossene NATO-Response-Force, die mit 21.000 Soldaten ab Oktober 2006 vollständig einsatzbereit sein sollte und binnen 5 Tagen samt ihren Waffen zu Kampfhandlungen an jeden Punkt der Erde verbracht werden kann. Die Bundesregierung ( SPD/Grüne) hatte sich damals bereits erklärt, die strategische Lufttransportfähigkeit für die westlichen Interventionstruppen zu organisieren. Auch die 13 EU-Battle-Groups mit je 1.500 Soldaten sollen über den sächsischen Airport in weltweite Kampfgebiete verbracht werden. Ab September sollen auf der auf 2,75 km verlängerten Startbahn die ersten Flugzeuge starten und landen. Bereits jetzt starten US-Kampftruppen von dort in den Irak. Die Flüge sind meist als zivil deklariert und verstossen gleich gegen mehrere internationale Verträge.

 

Für wie dumm hält EnBW Claassen seine Kunden?
Atomkraft rettet das Klima nicht

Die Atom-Konzerne nutzen die Klimadebatte um ein günstiges Klima dafür zu schaffen, dass dem gefährlichsten und risikoreichsten aller Energieträger wieder neue profitable Perspektiven geöffnet werden. Die EnBW wirbt neuerdings für ihren Atomstrom mit dem Slogan: Wir sparen am meisten CO2 - Versprochen.

Und zeigt gleich in einer Vergleichstabelle, dass das Versprechen wohl ein Versprecher war. Da nämlich kann man dann lesen: Naturenergie: 0 g CO2/kWh; EnBW Unternehmensmix: 257 g CO2/kWh. Tätsächlich ist die Behauptung der Atommafia, Kernenergie setze kein CO2 frei und sei deshalb der Schlüssel zum Klimaschutz eine absichtliche Fehlinformation. Sie stimmt nämlich nur, wenn man nur jenes CO2 berücksichtigt, das während des Betriebs anfällt. Betrachtet man die gesamte Prozesskette vom Uranabbau, Aufbereitung, Transport, ganz zu schweigen von der Entsorgung, so schneidet die Atomkraft bei den CO2-Emissionen sogar weit schlechter ab als gasbetriebene Blockheizkraftwerke. Und das bei ständiger radioaktiver Belastung der Umgebung auch im Normalbetrieb.

 

Das Militär durchdringt immer mehr die Zivilgesellschaft
Innerer Notstand

Einen weiteren Schritt zur Errichtung einer Militärgesellschaft geht die CDU/SPD-Regierung. Das Verteidigungsministerium ist derzeit dabei flächendeckend „Landeskommandos für zivil-militärische Zusammenarbeit” aufzubauen und damit das Land mit einem Netzwerk von 429 Verbindungskommandos der Streitkräfte zu Landkreisen und kreisfreien Städten zu überziehen.

In vier Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, haben die „Beauftragte für zivil-militärische Zusammenarbeit”, denen die Kooperation zwischen zivilen Organisationen und den Streitkräften untersteht, bereits ihre Arbeit aufgenommen. Die Kommandos sind ständige Mitglieder der lokalen Krisenstäbe. Entsprechend ist heute längst nicht mehr davon auszugehen, dass Ausgaben für Rüstung und Militär nur im Verteidigungshaushalt zu finden sind. Eine Hauptaktivität der Bundesforschungsministerin Schavan liegt seit längerem in der Verschmelzung von wehrtechnischen Vorhaben mit Vorhaben der zivilen Sicherheitstechnik. Das vom Bundeskabinett verabschiedete „Programm zur zivilen Sicherheitsforschung” stellt daür bis 2010 zusätzliche Fördergelder in Höhe von 123 Mio. Euro zur Verfügung. Im zuständigen Lenkungsgremium des Forschungsministeriums wird künftig auch ein Vertreter des Verteidigungsministeriums sitzen und Einfluss auf die Entscheidungen nehmen. Damit wird die bisher offiziell noch geltende Trennung von militärischer und ziviler Forschung endgültig aufgehoben.

 

Meine neue Stromrechnung
Jeden Monat eine kleine Freude

Am 1. Januar 2006 wechselte ich zu einem Ökostromanbieter. Das war ganz einfach und ging ohne eine Sekunde Unterbrechung in der Stromversorgung. Und seitdem freue ich mich jeden Monat über meine Stromrechnung.

Weil ich seit einem Jahr nämlich nicht mehr für Musical-Werbung, verdeckten Adressenvertrieb, den Kauf neuer Kunden und außereuropäische Expansionsgelüste, niedersächsischer Nationalhymnen, die Ersteigerung von Torhüterspickzetteln und für die massive politische Einflussnahme eines atomstromgemästeten Anbieters mit meiner Stromrechnung bezahlen muss. Seit einem Jahr zahle ich schlicht und einfach nur noch meinen Stromverbrauch. Seitdem fühle ich mich wieder als Bürgerin, die die von ihr gewünschte Politik selbst auswählen kann. Seitdem entscheide ich als Steuerzahlerin wieder selbst, für welche gemeinnützigen Zwecke ich spenden will. Wenn das kein Grund zur Freude ist … dann ist es die Höhe der Rechnung. Für mich als Kleinverbraucherin ist der Ökostrom des neuen Anbieters nämlich auch noch günstiger. Kristin-C. Wedekind

 

Ist die Wohnung um mehr als 10% kleiner als im Mietvertrag ausgewiesen, kann die zuviel bezahlte Miete zurückgefordert werden
Vielleicht ist auch Ihre Wohnung kleiner als Sie denken

Auch für Stuttgarts Mieter lohnt es sich, das Maß der im Mietvertrag angegebene Wohnungsfläche zu überprüfen. Allein in 5 Fällen, die der Stuttgarter Mieterverein im Auftrag von Mitgliedern überprüfte haben die Vermieter inzwischen 18.150 Euro an überhöhten Mieten wegen geringerer Wohnfläche zurück bezahlt.

Eine kürzlich von der DEKRA erstellte Studie hatte ergeben, dass bei 80% der untersuchten Immobilien die tatsächliche Wohnfläche um bis zu 10% geringer war als im Mietvertrag angegeben. In Stuttgart betrug bei 5% der von den Außendienstmitarbeitern des Mietervereins inspizierten Wohnungen die Flächenabweichung mehr als 10%. Von den 200.000 Mietverhältnissen in Stuttgart könnten damit 10.000 Mietwohnungen Flächenabweichungen von mehr als 10% aufweisen. Bei einer Rückforderungssumme von durchschnittlich 3.000 Euro summiert sich dies auf stattliche 30 Mio Euro an zuviel bezahlter Miete. Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung können Mieter bei Abweichungen von mehr als 10% die zuviel bezahlte Miete der letzten 3 bis 4 Jahre zurückfordern. Und weil auch die Betriebskosten in der Regel nach der Wohnfläche berechnet werden, kann sich auch da eine Rückforderung bis zum Jahr 2003 ergeben, wobei dies hier bei jeder Flächenabweichung (auch unter 10%) gilt. Es kann sich also durchaus lohnen, die Wohnfläche der Mietwohnungen einmal selbst auszumessen oder noch besser von Experten, z.B. des Mietervereins messen zu lassen.

 

Stuttgarter Verein „Future for Kids” fördert Sozialprojekte
Allen Kindern eine Zukunft

15 Mütter mit ihren Babys werden derzeit betreut im Mädchenheim in Nova Iguacu, Brasilien. Die Mütter sind oft selbst noch Kinder. Die Mädchen stammen aus ärmsten und brutalsten Verhältnissen. Nicht nur, dass die Familien sich nicht um die schwangeren Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren kümmern. Viele dieser jungen Frauen wurden von ihren Vätern, Brüdern oder Onkels vergewaltigt oder zur Prostitution gezwungen.

Viele der Eltern sind obdachlos, die meisten drogenabhängig, die Mütter oft Prostituierte.
Ohne das Mädchenheim sind die Mädchen allein auf der Welt, und alle haben bereits einen grausamen Leidensweg hinter sich, wenn das Jugendamt sie nach Nova Iguaçu schickt.
„Die meisten meiner Freundinnen, die nicht das Glück hatten, hier aufgenommen zu werden, sind bereits tot!”, beschreibt eine der jungen Mütter ihre Realität.
Im Sommer 2006 besuchte der ARD-Korrespondent für Südamerika, Thomas Aders das Wohnheim und war beeindruckt von der aufopferungsvollen Arbeit der Heimleiterin und der Mitarbeiterinnen der Einrichtung. Zugleich musste er jedoch entsetzt feststellen, dass die Einrichtung kurz vor dem finanziellen Aus stand. Die ohnehin spärlichen Fördermittel der EU, die seit 1999 auf Initiative einer italienischen Ärztegruppe an das Heim flossen, waren eben ausgelaufen. Der brasilianische Staat seinerseits zahlte keinen Centavo.
Aders befragte seine Kolleginnen und Kollegen des ARD-Studios Rio, ob sie bereit seien, sich auf privater Ebene für das Projekt zu engagieren. Alle sagten zu und beim nächsten Besuch in Nova Iguaçu konnte das Film-Team bereits größere Mengen Lebensmittel, Spielzeug, Kinderkleidung und eine Geldspende mitbringen.
Dass damit der Finanzbedarf der Einrichtung selbst bei viel ehrenamtlichem Engagement der Mitarbeiter dort nicht dauerhaft gewährleistet werden kann, war allerdings auch klar.
So entstand die Idee ebenso kurzfristig wie dauerhaft über einen gemeinnützigen Verein in Stuttgart, den Bestand dieser und später auch weiterer Einrichtungen zur Hilfe notleidender Kinder zu gewährleisten. Einige sozial engagierte Freiberufler, Steuerberater, Anwälte, Konzertveranstalter schafften es, den normalerweise langwierigen Prozess der Gründung eines gemeinnützigen Vereins in kurzer Zeit zu bewältigen. So entstand „Future for Kids e.V.”, der inzwischen einige 10.000 Euro für den Weiterbetrieb des Mädchenheims in Nova Iguaçu u.a. über die ”Aktion Herzenssache” des SWR zusammen gebracht hat.
„Dass wir diese bemerkenswerte Einrichtung quasi in letzter Minute retten konnten, war zwar mit einigem Stress verbunden, es hat uns aber auch außerordentlich motiviert, weitere Projekte in Angriff zu nehmen”, sagt Erich Steffen, Steuerberater und Vorstandsmitglied bei „Future for Kids”.
Und so bittet der Verein nicht nur um Spenden, die übrigens steuerlich absetzbar sind, sondern fordert auch Initiativen und Projekte, die im Bereich Kinderhilfe tätig sind, auf, sich bei „Future for Kids e.V.” zu melden, wenn Finanzierungsprobleme auftreten. Dies kann übrigens auch über VorOrt geschehen, das von der Initiative ebenfalls so beeindruckt war, dass es dem Verein beigetreten ist.
Spenden zur Unterstützung von Kinderhilfsprojekten können eingezahlt werden auf das Konto von
Future for Kids e.V.
Tübinger Str. 6
70178 Stuttgart
BW Bank Stuttgart
Kto. Nr. 2201 003
BLZ 600 501 01

 

Die kapitalistische Philosophie des “Mehr, schneller und weiter” ist am Ende. In seiner jetzigen Form ist der Kapitalismus die Vergangenheit. Wir müssen eine neue Kulturform entwickeln, eine Kultur des qualifizierten Wachstums. Das ist nicht nur eine Frage des Weltklimas. Das wird uns auch durch die Endlichkeit der Rohstoffe und die nachholende Industrialisierung bevölkerungsreicher Schwellenländer diktiert.
Michael Müller, Staatssekretär im Bundesumweltministerium

 

Großes Interesse an Informationsveranstaltung bei der AWO Dürrlewang
Betriebskosten sind längst zur zweiten Miete geworden

Einmal im Monat veranstaltet die Arbeiterwohlfahrt in der Begegnungsstätte Dürrlewang einen Informationsnachmittag. Großer Andrang herrschte im Februar als Angelika Brautmeier, Geschäftsführerin des Stuttgarter Mietervereins und Rechtsberater Jens Rückeberg über Mietnebenkostenabrechnungen informierten.

Wie die Mietrechtsexperten ausführten sind die sogenannten Neben- oder Betriebskosten inzwischen schon zu einer zweiten Miete geworden, nachdem vor allem die Energiepreise geradezu explodiert sind. Umso wichtiger wird es deshalb für den Mieter, dass er eine korrekte Abrechnung erhält und nicht auch noch mit mehr als den tatsächlich umlegbaren Kosten belastet wird. Aus ihrer Beraterpraxis konnten die Mietrechtler berichten, dass sehr viele, vor allem Energiekostenabrechnungen schlicht zum Nachteil der Mieter falsch sind. Die Abrechnungen müssen so gestaltet sein, dass der Mieter sie nachvollziehen kann. Ein wichtiger Hinweis: Während der Vermieter die Betriebskosten nur 12 Monate nach Ablauf des Abrechnungszeitraums einfordern kann, kann der Mieter im Falle eines sich ergebenden Guthabens dieses auch noch später beanspruchen. Einsprüche müssen allerdings innerhalb eines Jahres erfolgen. Als Betriebskosten abgerechnet werden können, so die Mieteranwälte, nur die Kosten, die im Mietvertrag ausdrücklich aufgeführt sind. Was als Betriebskosten umgelegt werden darf ist in der sog. Betriebskostenverordnung festgelegt. Unbestimmte Positionen wie etwa „Sonstige Betriebskosten” sind unzulässig, wenn diese im Mietvertrag nicht im einzelnen benannt sind. Weil gerade bei größeren Mietobjekten, in denen die Betriebskosten auf sehr viele Mieter umgelegt werden, die Prüfung der Richtigkeit nicht immer ganz einfach ist, empfiehlt Angelika Brautmeier, sich bei Unklarheiten an die Sachverständigen des Mietervereins zu wenden. Auch auf den Internetseiten der Stuttgarter Mieterorganisation finden sich hilfreiche Erläuterungen zum Thema Betriebskosten, einschließlich etlicher Fallbeispiele.www.mieterverein-stuttgart.de